Der Businessplan muss selbsterklärend seinWenn der Weg in die Selbständigkeit beschritten werden soll oder ein Unternehmen zu gründen ist, dann sollte die Vorarbeit immer mit der Erstellung eines schlüssigen Geschäftskonzeptes beginnen, dem Businessplan. Und zwar unabhängig davon, ob Kapital benötigt wird, oder nicht. Denn die Erstellung beinhaltet zunächst die Konzeption des Geschäftsbetriebes mit sämtlichen Bestandteilen, die für einen erfolgreichen Unternehmensaufbau erforderlich sind.
Der Businessplan ist in sich aufbauend Bild: Helene Souza / pixelio.deWer solch einen Plan noch nie erstellt hat, macht sich meistens erst einmal im Internet kundig, ob eine Vorlage als Muster genommen werden kann, die „nur“ noch auszufüllen ist. Die Suche dauert nicht lange: Es werden reichlich Businessplan-Vorlagen, Muster und Beispielpläne angeboten, die den Einstieg in die Erstellung erleichtern sollen. Angeboten werden sie von Verbänden, Organisationen, Netzwerken und von Beratungsgesellschaften. Auch wenn Ähnlichkeiten vorhanden sind, so unterschieden sie sich dennoch.
Zwei Vorlagen sollen einen näheren Einblick vermitteln:Eine große Industrie- und Handelskammer (IHK) schlägt dies vor:1. Deckblatt
2. Inhaltsverzeichnis
3. Auf einen Blick ...
4. Geschäftsidee
5. Gründerprofil / Gründungsteam
6. Markteinschätzung
7. Wettbewerbssituation
8. Standort
9. Unternehmensorganisations- und Personalmanagement
10. Risikoanalyse
11. Finanzwirtschaftliche Planungen
12. Anhang
Mehrere Gründer-Portale haben Vorlagen ausgewertet und geben dies an:1. Inhaltsverzeichnis des Muster-Businessplans
2. Geschäftsidee
3. Gründerprofil
3.1 Fachliche und persönliche Voraussetzungen
3.2 Branchenerfahrung
3.3. eigene weiterführende Untergliederung
4. Markteinschätzung
4.1 Marktpotenzial
4.2 Zielgruppe
4.3 ...
5. Wettbewerbssituation
5.1 Konkurrentenanalyse
5.2 Stärken- und Schwächenanalyse
5.3 …
6. Standort
7. Unternehmensorganisations- und Personalmanagement
7.1 Rechtsformwahl
7.2 Aufgabenorganisation (Organigramm)
7.3 Ablauforganisation
7.4 Personalstruktur
8. Risikoanalyse
9. Finanzwirtschaftliche Planungen
9.1 Kapitalbedarfsplanung
9.2 Umsatz- und Rentabilitätsvorschau
9.3. Liquiditätsplan
10. Anhang
Und welche Variante ist die richtige?Die Antwort ist sehr einfach: es gibt keine fertige Vorlage. Jedes Geschäftskonzept hat eine andere inhaltliche Gestaltung und ist somit individuell zu texten und zu kalkulieren. Mit welcher Vorlage begonnen wird, ist unwichtig, denn während der Erarbeitung stellt sich immer heraus, dass Änderungen vorgenommen werden müssen, um die Schwerpunkte und Besonderheiten hervorzuheben.
Was muss berücksichtigt werden?Unabhängig davon, ob der Businessplan einem Investor, einer Bank oder einer Beteiligungsgesellschaft vorgestellt werden soll, folgende Punkte sind zu berücksichtigen:
√ Klare, verständliche Gliederung des Gesamtkonzeptes
√ Einfache Benutzerführung durch den gesamten Plan
√ Die Zusammenfassung muss auf einer Seite alles erklären
√ Aufbau des Konzeptes nach logischen Gesichtspunkten
√ Eigenen Defiziten mit einer Umsetzungsstrategie begegnen
√ Schlüssigkeit von Marketing und Vertrieb
√ Übereinstimmung zwischen Text und Kalkulation
√ Finanzierungsvorschlag ist realistisch auszuwählen
√ Zinswahl hat dem zu erwartenden Rating zu entsprechen
√ Kalkulation mehrfach gegenrechnen (lassen)
Sind all diese Positionen berücksichtigt, sollten vor der offiziellen Präsentation mehrere Probeläufe mit Geschäftspartner, Freunden oder Bekannten durchgeführt werden – und zwar ohne lange Erklärungen. Einfach das fertige Konzept in die Hand geben und darum bitten, das Denken laut auszusprechen. Über diesen Weg können Mankos erkannt und abgestellt werden. Oder uns zuschicken.
Roland Börck