Die Geschäftsidee muss verständlich und nachvollziehbar sein
Zu einer Geschäftsidee zu kommen ist einfach – sie auch so zu beschreiben, dass sie auf Interesse beim Investor oder einer Bank stößt, ist schon ein Stück schwieriger. Ob Sie auf Ihre Idee durch jahrelange Recherchen oder per Zufall gekommen sind, ist letztlich nicht von Bedeutung. Maßgeblich ist ausschließlich, ob und wie sie funktionieren wird.
Eine gute Idee muss auf Papier Bild: Jorma Bork / pixelio.deDie Idee im Kopf und auf PapierEs macht einen gravierenden Unterschied, ob sich ausschließlich im eigenen Kopf mit der Geschäftsidee auseinandergesetzt wird, oder ob es auf Papier gebracht wird. Denn Gedanken können ebenso schnell entstehen wie wieder fallen gelassen werden. Eine passende Formulierung für die Idee zu finden, die zudem noch von jedem Leser des Konzeptes verstanden und für gut und umsetzbar befunden wird, ist eine andere Welt. Deshalb ist es immer hilfreich, zunächst mit der Ausformulierung der Idee zu beginnen, und zwar völlig formlos. Erfahrungsgemäß ist es so, dass mit den Formulierungen weitere Ideen kommen, wie sie umgesetzt werden kann – und was noch alles zu machen ist, bevor es an den Start geht.
Formulieren für andereBei den Formulierungen ist darauf zu achten, dass nicht aus der eigenen Sichtweise geschrieben wird, sondern für die Bank oder die Investoren. Und diese Menschen haben in der Regel keinerlei Fach- und Branchenkenntnisse, sie würden somit jegliche Fachbegriffe nicht verstehen. Und wenn etwas nicht verstanden wird, sinkt die Lust am Weiterlesen rapide schnell in den Keller. Deshalb ist die Beschreibung in ein verständliches und nachvollziehbares Deutsch zu übersetzen – was letztlich für den gesamten Businessplan gilt.
Diese Komponenten können oder müssen hineinWie die genaue Beschreibung Ihrer Geschäftsidee auszusehen hat, hängt zuerst von den Bestandteilen Ihrer Idee ab. Beispielsweise ist die Eröffnung eines Hundefriseurladens mit Wellnessangebot anders zu beschreiben als ein Start-up mit einer neuen Dienstleistung im Internet. Um welche Idee es auch gehen mag, sie sollte den Gedanken beim Leser aufkommen lassen, „das ist ja interessant, erzählen Sie mehr darüber“. Generell gelten für alle Ideen,
• welchen Nutzen hat der Kunde
• gibt es die Idee bereits bei den Wettbewerbern
• gibt es ein Alleinstellungsmerkmal
• gibt es daran beteiligte Partner
• gibt es bereits einen Standort
• und vor allem: wie funktioniert der Absatz
Genau diese letzte Position wird häufig genug unterschätzt und nicht genügend sorgsam aufbereitet. Denn was nützt die cleverste Geschäftsidee, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass sie auch ausreichende Abnehmer findet. Deshalb ist hier einzufügen, wie Marketing und Vertrieb funktionieren wird. Quasi als Aufmerksamkeitserreger für die ausführliche Erklärung im dafür vorgesehenen Kapitel Marketing- und Vertriebskonzept.
Ich kann das, weil ...Wenn aus der eigenen Biografie nicht hervorgeht, dass Sie bereits genügend Berufserfahrung in dem neuen Geschäftsbereich gesammelt haben, dann muss erklärt werden, weshalb Sie es trotzdem können. Es reicht nicht aus, sich das nur zuzutrauen, aber keine konkreten Kenntnisse zu besitzen, um Kapitalgeber von der Konzeption zu überzeugen. So scheitern zum Beispiel in der Gastronomie jedes Jahr viele Unternehmer daran, dass sie sich nicht umfassend auf ihre neue Geschäftstätigkeit vorbereitet haben – und von der Praxis überholt werden.
PS: Hilfreich ist vor der ersten Präsentation, die ersten 3-5 Minuten auswendig vor dem Spiegel, besser noch vor der Kamera zu trainieren. Dann sehen und hören Sie quasi aus der Sicht eines anderen Menschen, was noch zu verbessern ist.
Roland Börck