Die wichtigste Seite im Businessplan ist die Zusammenfassung

Die wichtigste Seite im Businessplan ist die Zusammenfassung

Der wichtigste Teil des Businessplans oder auch des Geschäftskonzeptes ist die Zusammenfassung des kompletten Inhalts. Was auf mehreren, oder bei größeren Unternehmungen sogar auf sehr vielen Seiten an Text und Kalkulation erarbeitet worden ist, muss nun noch in kompakter Form dargestellt werden. Mit dieser komprimierten Übersicht werden die Interessenten gewonnen – oder hier bereits verloren.


                       Alle Businessplan-Inhalte schlüssig
                           zusammenfassen ist die Kunst
                           Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die Kunst: kurz, knapp und knackig

Auch wenn die Zusammenfassung, auch Executive Summary genannt, bereits hinter der Inhaltsübersicht zu lesen ist, so ist dieser Part erst dann zu schreiben, wenn bereits alle Bestandteile des Konzeptes erstellt worden sind. Und wer bereits einmal die Aufgabenstellung hatte, ein Buch oder einen Film zu beschreiben, der kennt bereits die Schwierigkeit, alles Wesentliche in Kurzform darstellen und anschaulich erklären zu können. Deshalb sollte für diese Kurzform genügend Zeit eingeräumt werden, denn hier gilt es, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Übrigens: Erklären Sie Ihr Geschäftskonzept in 1-3 Minuten als Training Freunden oder Verwandten. Das ist die Zusammenfassung in mündlicher Form. Das will geübt und gekonnt sein. Bei Start-Ups nennt man das Pitchen.

Die Visitenkarte des Businessplans

Insbesondere Investoren und Banken werfen nur einen kurzen Blick in das Inhaltsverzeichnis, um einen Überblick darüber zu bekommen, ob auch alle erforderlichen Bestandteile in dem vorgelegten Konzept enthalten sind. Dann geht es meist eine Seite weiter zur Zusammenfassung, die sehr aufmerksam gelesen wird. Hier muss das ganze Konzept in klarer und nachvollziehbarer Form vorgestellt werden, und zwar in der Art und Weise, dass das Interesse für die kommenden Seiten geweckt wird. Die Zusammenfassung ist sozusagen die Visitenkarte des Businessplans.

Das gehört hinein

Sie brauchen sich nur selbst die Frage zu stellen, was Sie alles wissen möchten, wenn Ihnen jemand sein Konzept vorstellt. Je nach Gesamtumfang des Businessplans sollte die Zusammenfassung eine bis maximal zwei Seiten nicht überschreiten. Die Inhalte und Schwerpunkte sind abhängig davon, ob es sich um eine Neugründung handelt, oder das bereits bestehende Unternehmen ausgebaut werden soll. Diese Punkte müssen enthalten sein:

• Idee und Konzept
Erläutern Sie kurz, wie Sie zu dieser Idee kamen, auf welchen Gedanken die Gründung oder der Ausbau Ihres Unternehmens sich stützt. Gibt es Besonderheiten hinsichtlich Ihrer Geschäftsidee? Wie und wo sehen Sie Ihr Unternehmen in der Zukunft? Beschreiben Sie in wenigen Sätzen Ihre persönlichen kurz- und langfristigen Unternehmensziele.

• Produkte, Dienstleistungen und Kundennutzen
Dieser Abschnitt der Zusammenfassung des Businessplans soll über die von Ihnen entwickelten Produkte oder die von Ihnen angebotenen Dienstleistungen aufklären. Mit welchen Produkten handeln Sie? Welche Leistungen bieten Sie an oder welche Produkte stellen Sie her oder kaufen Sie Produkte hinzu? Letztlich die Frage: Wozu brauch der Kunde noch Ihre Leistung oder Ihr Produkt, wen es denn schon Ähnliches auf dem Markt gibt? Wo sehen Sie den Nutzen für den Kunden? Warum sollte der Kunde gerade Ihr Produkt erwerben oder Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen?

• Absatzmärkte, Kunden und Konkurrenz
Märkte bezeichnen die kurze Darstellung Ihrer Absatzgebiete. Wo erstrecken sich Ihre wichtigsten Märkte und Absatzgebiete? Gibt es Ihr Produkt schon auf diesen Märkten? Wenn ja, was ist an Ihrem Produkt so besonderes, wie können Sie sich von der Konkurrenz abheben? Beschreiben Sie in wenigen Sätzen die Konkurrenzsituation, wer bietet oder liefert was? Wie nehmen die Kunden das Angebot bisher auf und was können Sie in diesem bestehenden Markt verändern oder revolutionieren?

• Kapitalbedarf, Umsatz, Liquidität, Rentabilität
Die ermittelten Zahlen der Kalkulation kommen zum Abschluss. Wenn Ihr Geschäftskonzept mit Planzahlen der kommenden 3 Jahre hinterlegt ist, dann gehören hier diese Ergebnisse hinein. So kann der Leser auf einen Blick in wenigen Zeilen erkennen, um welche Größenordnung es im Kapitalbedarf geht, wie sich die Umsätze aufbauen und wie es um die Liquidität und die Rentabilität bestellt ist.

Roland Börck