Businessplan-Vorlagen und -Erstellungen im VergleichDa es jedes Jahr viele Gründungen und Unternehmenserweiterungen gibt, werden somit auch viele Businesspläne benötigt und erstellt. Insbesondere durch die rasante Entwicklung im Internet hat sich ein Businessplan-Markt entwickelt, der von vielen Gründungs- und Unternehmensberatern umworben wird. Geschickt aufgebaute Websites vermitteln den Eindruck, für ganz wenig Geld einen erstklassigen Businessplan erhalten zu können. Soso.
Was gleich aussieht, ist nicht immer gleich Bild: Victor Mildenberger / pixelio.deDie preiswerteste Variante für 0.- €: Sie machen alles selbstAn eine Software ohne Geldaufwand zu kommen, die den Textteil und die Kalkulation beinhaltet, ist ganz leicht, gibt es im Netz in mehrfacher Ausführung. Sie müssen dann nur noch ein kostenfreies Gründer-Seminar besuchen, dann stehen Ihnen sämtliche Informationen zur Verfügung, was in solch ein Konzept hinein muss. Dann den Text schreiben, die Kalkulation erstellen, fertig. Wenn dieser Businessplan anschließend in der Praxis funktionieren soll, dann nehmen Sie sich dafür sehr viel Zeit.
Ein fertiges Konzept unter 100.- EuroEs gibt eine ganze Reihe von Anbietern, bei denen braucht man in die Maske nur einige Basisdaten eingeben, den Rest erledigt der Rechner. Innerhalb von 3 Tagen haben Sie einen fertigen Businessplan mit Text und einer kompletten Kalkulation auf dem Tisch. Das sieht auf den ersten Blick sogar professionell aus, aber nicht auf den zweiten.
Wie soll ein Computer wissen, welches Marketingkonzept Sie als Grundlage Ihrer Umsatzplanung gewählt haben? Und woher kann der Rechner wissen, wie Ihre detaillierte Kostenplanung aussieht? Und woher weiß die Programmeinheit, welche besonderen Stärken und Schwächen Sie in den Bereichen kaufmännisches und betriebswirtschaftliches Wissen mitbringen? Eben. Diese Ausfertigung besteht aus Branchen-Textbausteinen und Branchenmittelwerten in der Kalkulation. Mit Ihrem Unternehmen hat das nichts zu tun, deshalb bekommen Sie mit solch einem Konzept auch nicht einen Euro von einer Bank. Und erfolgreich werden Sie damit somit auch nicht, was keine Überraschung sein kann.
Ein vom Berater allein erstelltes Konzept für 750.- EuroDiese Möglichkeit gibt es natürlich auch, dass Sie einfach sagen, ich möchte möglichst gar nichts machen. Dann wird dem Berater einfach in einer Geschichte die Geschäftsidee geschildert und der Berater erstellt daraufhin das Konzept. Sieht anschließend vielleicht sogar professionell aus, gut formuliert, genau kalkuliert.
Nur wird kein Gründer damit erfolgreich werden können, weder bei der Bank, noch anschließend in der Praxis. Wenn ein Gründer solch eine Konzeption erstmalig nach der Erstellung mit eigenen Augen sieht, wie soll er die Inhalte einschließlich der Kalkulation der Bank erklären und anschließend als „sein“ Konzept in die Praxis umsetzen? Wenn ein Gründer nicht Mittelpunkt der Gründung ist, wird es ein Fremdkonzept bleiben.
Ein Profiberater mit theoretischen Kenntnissen für 1.200.- EuroBei der Wahl eines Beraters kommt es nicht darauf an, in welchen Verbänden und Vereinen er gelistet ist, sondern woher das Wissen stammt. Ein Unternehmensberater im Bereich Existenzgründungen und KMU, der nur die Konzepte erstellt und nicht zu den Bankverhandlungen mitgeht, kann nicht wissen, wie Banken funktionieren, wie Banker denken und handeln.
Und wenn so ein Berater sich noch nie selbständig gemacht hat, dann kann er auch kaum wissen, was in einem Gründer oder Unternehmer vorgeht.
Die Edelvariante mit Bankgarantiezusage für 4.500.- EuroDie gibt es auch. Diese Herrschaften haben einen erstklassigen Auftritt, kommen mit vollmundigen Kredit-Versprechen daher und Hochglanzprospekten, dass die Unternehmensgewinne nur so sprudeln werden. Und, die 4.500.- sind selbstredend im Voraus zu entrichten.
Fazit:Um sich einen konkreten Eindruck von dem möglichen Partner machen zu können, sollten umfangreiche Eindrücke von Businesstexten als Überprüfungslektüre zur Verfügung stehen, ebenso die Kalkulation einer Finanzierung. Und es muss zwingend aus dem ersten Gespräch hervorgehen, dass dieser Mensch aus der Praxis heraus berichten kann.
Die Konditionen und Vertragsinhalte müssen zudem transparent, verständlich und fair sein. Dann gilt es noch die Chemie abzustimmen. Sollten all die Punkte passen, dann könnte es eine Grundlage geben.
Roland Börck